Berger des Pyrénées
Herkunft und Geschichtliches:
Der Pyrenäenhütehund ist eine Rasse, die über Jahrhunderte von der Gebirgslandschaft der französischen Pyrenäen und dem ursprünglichen Verwendungszweck – dem selbstständigen Hüten von Schafherden – geprägt wurde. Die Auswahl der Zuchttiere erfolgte ausschließlich hinsichtlich Arbeitsfähigkeit. So entstanden Hunde, die an die Arbeit im Hochgebirge optimal angepasst sind, mit einem hohem Maß an Intelligenz und Selbstbewusstsein, mit viel Mut und noch mehr Energie. Diese Eigenschaften machen den Berger des Pyrénées nicht nur zu einem ausgezeichneten Hütehund, sondern auch zu einem liebenswerten Hausgenossen, der allerdings neben viel Bewegung auch dringend Aufgaben zum „Denken“ braucht.
Für den Berger des Pyrénées wurde erst in den 1920er Jahren ein Rassestandard definiert. Mitte der 1970er Jahre kamen die ersten Pyrenäenhütehunde nach Deutschland. Bis heute ist die Rasse wenig bekannt und ein Geheimtipp für Insider.
Beschreibung:
Es gibt den Pyrenäenhütehund in zwei Rassen. Der glatthaarige Berger des Pyrénées wird Face Rase (frz.: mit rasiertem Gesicht) genannt; die andere Rasse heißt „Langhaar-Berger“. Bei etlichen dieser langhaarigen Hunde bilden sich durch die dichte Unterwolle im Fell Zotten, die dem Hund im Hochgebirge als Wetterschutz dienen. Der Face Rase – sprich: fass ras – ist im Gesicht kurzhaarig und hat auch am Körper etwas weniger langes Fell. Die beiden Rassen werden erst seit wenigen Jahren als eigenständige Rassen angesehen und getrennt gezüchtet. Während der Langhaar-Berger weltweit verbreitet ist, ist die Rasse Face Rase noch sehr wenig bekannt.
Die Körpergröße liegt zwischen 38 und 46 cm für die Langhaar-Hündinnen und 40 bis 48 cm für die Langhaar-Rüden. Der Face Rase kann von 40 bis 52 cm (Hündinnen) und 54 cm (Rüden) groß werden. Das Gewicht bewegt sich zwischen 8 und 12 kg, der Face Rase kann je nach Größe etwas schwerer werden. Der Kopf des Pyrenäenhütehundes ist nahezu dreieckig, mit kurzem Fang und breitem Schädel. Das Fell im Gesicht soll „im Windstoß“ liegen, die Augen frei lassen, damit der Hund eine gute Sicht hat, und so den pfiffigen Ausdruck unterstützen.
Der Berger des Pyrénées kommt in vielen verschiedenen Farben von Blond über verschiedene Braun- und Grauschattierungen bis Schwarz und auch als Harlekin vor. Der Nasenspiegel soll immer schwarz sein, die Augen möglichst dunkel. Die Hinterhand ist deutlich gewinkelt und ermöglicht so den Hunden ihr außergewöhnliches Springvermögen
Wesen:
Der Berger des Pyrénées ist ein Hund, der bei einem Minimum an Größe und Gewicht ein Maximum an Energie besitzt. Er ist ausgesprochen pfiffig, nicht nur vom Aussehen her. Fremden gegenüber kann er zurückhaltend und misstrauisch sein, dabei spielen Sozialisation und Erziehung natürlich eine sehr große Rolle. Die eigene Familie, das schließt enge Freunde der Familie natürlich ein, liebt er hingebungsvoll.
Die Anhänglichkeit seinen Menschen gegenüber macht den Berger des Pyrénées für eine reine Zwingerhaltung ungeeignet, er will, ganz im Gegenteil, immer und überall mit dabei sein. Er hält dabei immer nach Gelegenheiten Ausschau, wie er seinen Menschen „helfen“ kann – wichtig für einen Arbeitshund, der im ursprünglichen Einsatzbereich recht selbstständig sein sollte. Wer aber seinen Berger als Familienhund hält, sollte Ideen haben wie er diesen Arbeitseifer in geeignete Bahnen lenken kann um seine Intelligenz zu fordern – ein Hundeleben lang. Als Beschäftigungsmöglichkeiten sind unter anderem Agility, Obedience, Hütearbeit und – so albern es klingen mag – Zirkuskunststückchen zu nennen. Die Erziehung und Ausbildung sollte absolut konsequent sein, dabei aber liebevoll und freundlich.
Piémont:
Eine weitgehend unbekannte besondere Form des glatthaarigen Bergers ist der Piémont. Dieser Schlag ist im Unterland der Pyrenäen (ital. Piemont: Fuß der Berge) verbreitet. Er hat auch am Körper kurzes glattes Haar. Diese Rassevariante war fast ausgestorben und wird derzeit züchterisch wieder gefestigt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Pyrenäenschäferhund
Fotos von Silvie Rentzsch, vielen Dank dafür